Musikverein Rösenbeck begeistert Publikum mit Besinnlichkeit

Die St. Laurentius-Kirche in Rösenbeck bildete den feierlichen Rahmen für ein außergewöhnliches Konzert des Musikvereins Rösenbeck. Unter der Leitung ihres Dirigenten Gerhard Eberbach begaben sich die mehr als 40 Musikerinnen und Musiker auf eine musikalische Reise hin zum Kern des Weihnachtsfestes.

Den Auftakt macht eine Variation über „Maria durch ein` Dornwald ging“ - das Lied von den Dornen, die plötzlich Rosen tragen, weil die schwangere Maria durch sie hindurchschreitet. Das Schreiten Marias, rhythmisch unterstützt vom Schnarren der kleinen Trommel, nehmen die Flöten um Beatrix Bohle gegen Ende des Stückes auf, bis es nicht mehr zu hören ist. Wie ein Weckruf für die Zuschauer wirkt da der anschließende, schwungvoll dirigierte „Hallelujah-Chorus“ aus dem Messias-Oratorium. Das wohl bekannteste Stück Georg-Friedrich Händels war ursprünglich geschrieben für Chöre. Die Rösenbecker Bläser sorgen dafür, dass das Echo-artig wiederkehrende Motiv auch beim letzten Zuschauer als Ohrwurm hängen bleibt.

Der Lieder-Zyklus „Die Weihnachtsrose“ spricht dann das Thema des Konzerts direkt an. „Für Viele bedeuten die Feiertage im Dezember nur noch Kommerz und Trubel“, sagt Percussionist Heiko Hillebrand, der durchs Programm führt. Mit vier kleinen Episoden über die Frohe Botschaft vom Kommen Christi erinnert er an den christlichen Grund, warum Weihnachten gefeiert wird: Die Freude darüber, dass Gott Mensch geworden ist. Zwischendurch kann das Publikum bei „Es ist ein Ros entsprungen“ und „O du Fröhliche“ die eigenen Weihnachtsgefühle gleichsam heraus singen.

Von der Besinnlichkeit bei „Stille Nacht, heilige Nacht“ geht es über in ein Potpourri von Weihnachtsliedern aus aller Welt, darunter der „Jingle-Bell-Rock“ oder „We wish you a Merry Christmas“. Bei den Lateinamerikanischen Rhythmen zu „Felix Navidad“ sorgt die Schlagzeug-Riege um Trommler Peter Silbausch dafür, dass vor allem die Jüngeren im Publikum ordentlich mitrocken können – ein eher ungewöhnliches Bild für ein Kirchenkonzert.

Auch in der amerikanischen Welt suchen die Menschen nach dem Herz der Weihnacht, was im letzten Stück „The heart of Christmas“ von Ray Sacks zum Ausdruck kommt. Nach anderthalb Stunden bedankt sich das Publikum für ein hochklassiges Konzert mit stehenden Ovationen. Dirigent Gerhard Eberbach revanchiert sich mit seinen jungen Musikern mit der Zugabe „Transeamus usque Bethlehem“. Auch dieses Stück erinnert daran, dass in den Tagen zwischen dem alten und dem neuen Jahr viele Menschen „unterwegs nach Bethlehem“ sind, auf der Suche nach dem, was vielleicht auch ihrem Leben einen Sinn geben kann in all dem Trubel und der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit.