Dorfchronik 2021
erstellt von Alois Kleff

Das kleine Corona-Virus hatte nach 2020 auch 2021 noch extreme Auswirkungen in der Welt und auch unser Dorf voll im Griff. Alle gesellschaftlichen und viele familiäre Aktivitäten wurden heruntergefahren, so damals die Ansage der Bundes- und Landesregierung. Der Jahreswechsel wurde daher von vielen allein Zuhause verbracht. Zu privaten Feiern im größeren Familienkreis kam es selten.

Januar

Das Wetter im Januar war mäßig kalt und durchwachsen, aber eine Anweisung der EU sorgte in unserem Dorf Anfang des Jahres für Aufregung und zwar nicht nur bei den Landwirten. Ein Vogelschutzgebiet (VNV) sollte ausgewiesen werden, betroffen davon sind die südlichen Gebiete unseres Dorfes. Der Aufschrei war hier riesig und die Landesregierung (Umweltministerium) ruderte zurück. Es stellte sich heraus, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Aus der MUSS-Bestimmung folgte eine KANN-Bestimmung – Interpretationsfehler? Das Vorhaben kam zum Stillstand. Fortan soll das Verfahren offen sein und Mitbestimmung und Information verbessert werden, aber bis zum Jahresende war die  Gesetzesumsetzung in der Schwebe.

Es ist unsere Pflicht, diese Gebiete zu erhalten und die Natur und Vogelwelt zu schützen. Nur der Weg dahin muss für alle transparent und klar sein. In dem Verfahren sollten sich alle Betroffenen wiederfinden und auch gehört werden.

Februar

Im Februar kam der Winter mit seiner ganzen Kraft zurück, Minus 20 Grad mit viel Schnee sorgte über zwei Wochen dafür, dass trotz Corona und Kontaktbeschränkungen viele Touristen in die Schneegebiete (Willingen und Winterberg) fuhren. Auch bei uns kam der eine oder andere Wanderer und Besucher ins Dorf. 

Natürlich wurde Karneval vom Schützen- und Karnevalsverein abgesagt. Der Schützenverein hatte zwar für das Schützenfest im August noch Hoffnung, aber was noch keiner ahnen konnte, das Virus schlug weiter zu und zwar mit seinen neuen Varianten.

Die für kurz nach Ostern angesetzte Kommunion musste gleichfalls verschoben werden. Zudem sagten alle Vereine im Dorf ihre General- und Hauptversammlungen wegen Corona ab. 

März / April

Im März/April wurde die Straße „Zum Wildhagen“ von der Mühle aus bis zu den ersten Häusern an der Egge neu asphaltiert und verfestigt.

Der Winter war im April immer noch nicht besiegt und zeigte am Dienstag nach Ostern nochmals seine Kraft. Es gab ein weißes Erwachen. Der Autoverkehr wurde durch das Dorf geleitet, denn die B7 musste mal wieder gesperrt werden. Im sogenannten „Rösenbecker Loch“ war es zu einem Unfall mit Verletzten gekommen. Die Minusgrade hielten sich bis zum nächsten Tag.

Mai

Im Mai gingen die Coronainfektionen langsam zurück und die Inzidenzen sanken. Der Sportverein versucht als erster Verein, etwas Normalität in seinen Ablauf zu bringen und bot seinen Mitgliedern das „Radeln in der Gruppe“ an, obwohl der Mai kühl und auch regenreich war. 

Juni

Die Corona-Fallzahlen wurden immer besser und so konnte der Dorfgemeinschaftsverein seine Dorfkneipe ab dem 12. Juni zwar eingeschränkt, aber dennoch an einigen Tagen für seine Gäste wieder öffnen. Etwas Normalität kehrte zurück und wurde gern von der Bevölkerung angenommen. Dies war auch der Impfwilligkeit fast aller Rösenbecker zu verdanken. Die zu Ostern abgesagte Kommunion wurde mit fünf Kinder am 19.06. in der Kirche nachgefeiert.

Wie schon angedeutet, sagte Ende Juni der Schützenverein unser Schützenfest ab, nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt Brilon. Alle Dörfer im Stadtgebiet handelten ebenso. Auch alternative Ideen zum „Ausfallschützenfest“ durften nicht umgesetzt werden. So musste unser aktuelles Schützenkönigspaar Frank und Sylvia Schlüter weiter die Königswürde tragen. Es ist fraglich, ob wir 2022 auf unseren Hahn schießen können. 

Das Coronavirus – diesmal war es die Deltavariante - ließ die Inzidenz wieder steigen - hauptsächlich sind nun die jungen Erwachsenen betroffen.

Juli

Das Tiefdruckgebiet "Bernd" brachte vom 12. bis 15. Juli nie dagewesene Mengen an Regen in den Westen von NRW und in Rheinland-Pfalz. Lokal fielen extreme Niederschläge von bis zu 200 Liter in 24 Stunden, sodass aus Bächen reißende Flüsse wurden und für eine nicht gekannte Zerstörung sorgten. Häuser wurden unterspült und eine Vielzahl an Toten gab es in dem Gebiet. Auch Helfer waren unter den Opfern.
In unserem Bereich blieben wir weitgehend verschont. Der Diemelsee lief zwar über, aber ansonsten gab es bei uns wenig Schaden.

Am 17. Juli, ein Samstag, war Rösenbeck auch ein Ziele der Radtour des Briloner Heimatbundes „Semper Idem e.V.“ von „Kirchturm zu Kirchturm“. Bei herrlichstem Wetter radelten 30 Fahrradfreunde aus dem Stadtgebiet von Brilon aus über Rösenbeck - Madfeld - Radlinghausen und Thülen. In den Dörfern legten sie eine Pause ein und erfuhren etwas über die Geschichte des jeweiligen Ortes.

Unser Dorf erklärte sich solidarisch mit den Flutopfern. Die kfd-Rösenbeck und der Heimat- und Verkehrsverein luden die Rösenbecker am 18. Juli die Rösenbecker zu Kaffee mit Kuchen und anschließendem Grillen in die Dorfkneipe „Alte Schule“ ein. Die Einnahmen und Spenden gingen an die Stiftung „Gutes Tun“ in Fröndenberg. Es kamen über 2500€ zusammen.

August

Aber ganz ohne Schützenfest sollte es in Rösenbeck doch nicht gehen. Am 08. August wurde bei Thielen eine Festmesse, eine Station der Prozession bei Pickarts und die Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal abgehalten. Hier hatten alle Anwesenden die Möglichkeit den neuen Pastor Jochen Andreas kennenzulernen. Er zelebrierte die Messe und hinterließ bei den Anwesenden mit seiner offenen und einnehmenden Art einen lebendigen Eindruck. So kann Kirche auch Spaß machen! Nach der Messe konnten die Kinder am Rölekesstand Süßigkeiten kaufen.

Das Baugebiet „Am Haskenstein“ bekam eine Erweiterung von acht Bauplätzen. Ende August begann die Vorausbaustufe - diese sollte Ende Oktober beendet sein.
Trotz einiger Sonnenwochen im Juni war der Sommer etwas zu kalt, aber die Natur freute sich über einen überdurchschnittlichen Niederschlag. Für die Bäume bedeutete dies leichte Entspannung, nach zwei vorherigen sehr trockenen Jahren. 

September

Im September musste das steinerne Kreuz (siehe Buch „Rösenbeck“ Seite 268) bei Mengsen („Altenfilsstraße“ - zur Straße „Zum Schling“) abgerissen werden, da hier ein Baugrundstück ausgewiesen war und das Kreuz so nicht stehen bleiben konnte. Außerdem hatten die Jahrzehnte ihm auch sehr zugesetzt, sodass die Verkehrs- und Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. „Man habe versucht, das Kreuz zu demontieren, aber es zerbrach hierbei in mehrere Einzelteile“, erklärte unser Ortsvorsteher Stefan Hoppe und so konnte das Kreuz an anderer Stelle nicht wieder aufgebaut werden. Damit verschwand ein Kulturgut aus Rösenbeck. Auch ein alter Steinhügel auf dem Grundstück wurde in diesem Zuge mit eingeebnet, dieser beherbergte die Reste eines alten Backhauses, das vor Jahrhunderten dort stand und von der Bevölkerung genutzt wurde.

Seit Anfang des Monats ist im Raum Bestwig ein neuer Bezirksdienstbeamter der Polizei unterwegs. Thomas Becker aus Rösenbeck leistet in dem Bereich seinen Dienst als Hauptkommissar und freut sich auf viele Begegnungen „von Mensch zu Mensch“. 

Oktober

Am 2. Oktober gab es am Rösenbecker Sportplatz einen Bambinilauf für Kinder bis vier Jahre. Diese Altersgruppe wurde nämlich bei dem traditionellen Volksbank Firmenlauf nicht berücksichtigt. An dieser kurzfristig angesetzten Veranstaltung um 12:15 Uhr nahmen 15 Kinder teil. Eine super Idee, die der TuS Alemannia Rösenbeck auf Initiative einiger Eltern umsetzte. So konnten alle nach dem Lauf noch am Familiennachmittag vor der Schützenhalle teilnehmen, wo Karussell, Hüpfburg, Streichelzoo, Kinderschminken und vieles mehr wartete. Es sollte, so die Auffassung der Landesregierung, nach der Pandemie ein „Neustart miteinander“ gefördert und unterstützt werden.
Dieser Nachmittag sowie auch der anschließende Dorffest-Abend - Herbstzauber in der Schützenhalle mit Livemusik und Gemütlichkeit sollte das Ende der Pandemiebeschränkungen darstellen und wurde von vielen Dorfbewohnern gerne angenommen. Der Dorfgemeinschaftsverein als Ausrichter hatte mit vielen Helferinnen und Helfern hierfür tolle Arbeit geleistet und die Schützenhalle in einen herrlichen Heimatort verwandelt.

November

Am 18. November wollten die Rentner nicht mehr hinter dem kfd-Frauen-Frühstück zurückstehen und so veranstaltete der Heimat- und Verkehrsverein an der Grillhütte das erste Rentnerfrühstück. 17 Personen folgten dieser Einladung und konnten bei vielen Gesprächen ein umfangreiches Frühstück in der Grillhütte genießen. 

Aber die Situation um das Coronavirus wurde Ende des Jahres leider nicht besser. Eine neue Variante, diesmal „Omikron“, kam auf uns alle zu und die Einschränkungen für die Bevölkerung mussten wieder hochgefahren werden.

 

2021 war alles in allem ein gesellschaftlich ruhiges Jahr, geprägt von einem kleinen Virus und der Erwartung auf Besserung der Situation im Jahr 2022. Das Einwohnermeldeamt gab für den 31.12.2021 folgende Einwohnerzahlen für unser Dorf an:

  • gesamt: 777
  • männl.: 396
  • weibl.: 381
  • 0-5 J.: 49
  • 6-15 J.:65
  • 16-20 J.: 33
  • 21-45 J.: 213
  • 46-64 J.: 261
  • ab 65 J.: 156

Laut Statistik der Stadt Brilon wurden 2021
15 Personen auf dem Rösenbecker Friedhof beigesetzt. Aus Rösenbeck verstarben 13 Personen. Also wurden zwei Personen auf dem Friedhof beigesetzt, die nicht in Rösenbeck gemeldet waren. 

Um die Statistik weiter fortzuführen:
Es gab zehn Geburten, drei Taufen, fünf Erstkommunionkinder, sechs Firmlinge, leider keine Trauung, vier Kirchenaustritte und leider auch keinen Kircheneintritt.

2021 - Sauerlandwetter gesamt
bereitgestellt von wetter-sauerland.de

Januar
Oft winterlich bis ins Tal
Kälter als im Durchschnitt
Viele Eistage in den Hochlagen

Februar
Eisige Woche umrahmt von milder Luft
Warme 2. Monatshälfte
Bis zu -23 Grad kalt

März
Längere winterliche Phasen
Wieder ein zu trockener Monat
Zwischen -11 und + 27 Grad

April
So kalt wie lange nicht
Niederschlag und Sonne normal
Bis 38 cm Schnee

Mai
Nicht wirklich ein Wonnemonat
Wieder ausgesprochen kühl
Teils mehr als 100 Liter Regen

Juni
Warmer Juni mit heftigen Gewittern
Feuchtwarmer Sommerstart
Bis 35 Grad Hitze

Juli
Hochwasser zur Monatsmitte
Nur wenig Sonnenschein
Kein heißer Tag

August
Kühler letzter Sommermonat
Zu nass und zu wenig Sonne
Kein heißer Tag mehr

September
Ruhiger und recht warmer Sommerausklang
Nur 30 Liter Niederschlag
Niederschläge wieder zu gering

Oktober
Durchschnittlicher Oktober
Geringfügig zu milde Temperaturen
Ein heftiger Sturm am 20. Oktober

November
Zum Monatsende winterlich
Erneut zu geringe Niederschläge
Die ersten Schneetage

Dezember
Winterliche Phasen
Etwas zu milde Temperaturen
Kurz vor Weihnachten am kältesten